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Дата 09.02.2006 15:49:41 Найти в дереве
Рубрики WWII; Версия для печати

Ре: Нате. Если вы из Австро-Венгрии то поймете...

Die Deutschen hatten das Ukrainer-Bataillon, das unter dem Decknamen "Nachtigall" in deutschen Uniformen und unter dem Befehl von Wehrmachtoffizieren in Lemberg einmarschiert war, im Winter 1940/41 aufgestellt.

Dort, im Inneren, spielen sich schreckliche Szenen ab. Während Familienmitglieder nach ihren Angehörigen suchen, zwingen die ukrainischen Soldaten des Bataillons "Nachtigall" unter dem Befehl deutscher Offiziere die herbeigeschafften Juden, auf Knien zu den Leichen zu kriechen und sie zu waschen. Jüdische Frauen und Mädchen werden mit Gejohle entkleidet und dann fotografiert; den alten Männern reißt man die Barthaare aus.

Höhepunkt der Quälereien ist ein immer wieder eingesetztes Ritual. Eines der Opfer hat es im Verfahren gegen den Politoffizier des Bataillons "Nachtigall", den ehemaligen Bundesminister Theodor Oberländer, 1960 vor der Staatsanwaltschaft Bonn so geschildert: "Nachdem wir mit dem Bergen der Leichen fertiggeworden waren, wurden wir im Dauerlauf im Innenhof herumgetrieben [...] Während des Laufens [...] hörte ich das deutsche Kommando: ,Spießrutenlaufen' oder ,Antreten zum Spießrutenlaufen'. Dieses Kommando muß meiner Erinnerung nach von einer Gruppe deutscher Wehrmachtsangehöriger gekommen sein, die etwas abseits der Leichengrube standen und während der ganzen Zeit zuschauten. [...] Es handelte sich um Offiziere [...] Auf diesen deutschen Befehl hin stellten sich die ukrainischen Soldaten in einem Spalier auf und pflanzten das Seitengewehr auf. Durch dieses Spalier mußten nun die auf dem Hof befindlichen Juden hindurchlaufen, wobei die ukrainischen Soldaten auf sie einschlugen und einstachen. [...] Diese ersten Juden, die durchlaufen mußten, wurden fast sämtlich durch Bajonettstiche getötet."

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Abschlussmeldung des Bataillons 800. Ihr Kommandeur Friedrich Wilhelm Heinz, ein ehemaliger Freikorpsmann und bekannter völkischer Schriftsteller der Zwischenkriegszeit, schiebt die Schuld auf "die eingesetzten Polizeikräfte". Diese hätten durch das "Quälen und Erschießen wahllos zusammengetriebener Juden, darunter Frauen und Kinder", die Bevölkerung "aufgestachelt". Heinz, dessen Bericht am 1. Juli verfasst wird und um 14 Uhr beim 49. Korps eingeht, meint die oben aufgeführten Polizeitrupps der Wehrmacht, nicht die Einsatzgruppe C, auf die man bis heute gerne die Verantwortung abschiebt.

Es spricht einiges dafür, dass "Die Brandenburger" den Judenmord ausgelöst haben. Man habe am 30. Juni "jüdische Plünderer rücksichtslos niedergeschossen", vermerkt der Schlussbericht des Bataillons. Wie als Bestätigung liest sich die Meldung des Gebirgsjägerregiments 99, es sei am Morgen desselben Tages, also lange vor Öffnung der Gefängnisse für die Bevölkerung, zu "Erschießungen von Juden durch Ukrainer" gekommen. Die aktive Rolle des Ukrainer-Bataillons an allen diesen Aktionen ist gut belegt, nicht nur durch jüdische Zeugen. Ein Bericht der Geheimen Feldpolizei vermerkt, dass die von dort ausgeliehenen Dolmetscher in einer so "fanatischen Stimmung" gegenüber den Juden gewesen seien, dass sich "die Grenzen der Verwendbarkeit [...] im Rahmen der militärischen Disziplin" schon am ersten Tag gezeigt hätten.

Алеxей